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Berichterstattung in der WAZ, vom 04.12.2003

"Der Aufschwung ist schon deutlich zu spüren"

 

So also sieht es im Innern eines Serverraumes aus: KAMP-Mitarbeiterinnen Barbara Blecker und Lavinia Bömelburg mit Michael Lante, einem der beiden Geschäftsführer. WAZ-Bild: Tom Thöne

 

Richtig schlecht lief das Geschäft für den Oberhausener Internet-Dienstleister auch in diesem Jahr nicht. Vor zwölf Monaten war KAMP als einer der ersten kleinen Provider in Deutschland mit einem eigenen DSL-Angebot (anmk.: mit fester IP-Adresse) auf den Markt gegangen. Die Internet-Zugänge mit den hohen Übertragungsraten machten dem T-DSL-Angebot der Telekom-Tochter T-Online Konkurrenz und schlugen ein wie eine Bombe. "Inzwischen haben wir über 8 000 private und geschäftliche Nutzer im gesamten Bundesgebiet", sagt Geschäftsführer Heiner Lante, darunter auch einige namhafte Großunternehmen. Der Umsatz sei in diesem Jahr um 30 Prozent gegenüber 2002 gestiegen, vermelden die Osterfelder. Und so solle es auch weiter gehen: Künftig will das Unternehmen einen Schwerpunkt auf "Voice over IP" setzen - also auf Telefonieren via Internet. Hier sehen Lante und sein Bruder Michael, die das Unternehmen gemeinsam leiten, einen Markt mit großem Potenzial.

"Der Aufschwung kommt. Wir denken, dass wir nächstes Jahr personell an die Schmerzensgrenze stoßen werden, und planen, neu einzustellen", sagt Lante. Bisher kommt KAMP mit acht Mitarbeitern aus. Kamp betreibt die Netzwerke ganzer Unternehmen von Oberhausen aus. Einen zeit- und kostenaufwändigen Service-Außendienst spart sich der Provider, indem er Störungen bei den Kunden in der Regel online behebt.

KAMP ist ein "Traditionsunternehmen" unter den Internet-Dienstleistern. 1925 hatte die Firma mit dem Verkauf von Bürobedarf begonnen, Anfang der Achtziger nahm sie Computer ins Angebot auf. 1994 beschloss KAMP, sich auf das Internet-Geschäft zu beschränken. Der Firmensitz an der Vestischen Straße beherbergt neben Büros auch den zentralen Serverraum, wo die Rechner in hohen 19-Zoll-Regalen ihrer Arbeit nachgehen. Das Osterfelder Unternehmen hat weitere Niederlassungen in Düsseldorf und demnächst auch in Essen.